Noch immer können wir es gar nicht richtig realisieren, dass unser Joschi nicht mehr bei uns ist. Er war immer ein selbstverständlicher, liebenswürdiger Teil der Familie und bis zuletzt eine verlässliche und unermüdliche Stütze im Betrieb. Auch wenn es weh tut, an seinen Tod zu denken, wollen wir doch einen kurzen Rückblick auf sein Leben werfen, das ja auch die Grundlage für unseren heutigen Weinbaubetrieb bildet:

In schwierige Zeiten hineingeboren

Josef Holzer wurde am 26.01.1933 als zweites Kind der Landwirte Josef und Johanna Holzer geboren. Mit seiner älteren Schwester Hanni und seinem jüngeren Bruder Anton verbrachte er seine Kindheits- und Jugendjahre in Leobendorf. In den schwierigen Kriegs- und Nachkriegsjahren arbeitete er schon in jungem Alter im elterlichen Betrieb mit. Wenige Jahre nach seiner erfolgreich absolvierten Ausbildung an der landwirtschaftlichen Schule in Mistelbach übernahm er schließlich den landwirtschaftlichen Betrieb seiner Eltern.

1961 heiratete Joschi seine Hanni, die in unmittelbarer Nachbarschaft aufwuchs. Noch im gleichen Jahr verlegten die beiden den Heurigen-Ausschank von ihrem Wohnhaus in die Hauptstraße 18 (Elternhaus von Hanni). Zuerst wurde nur ein Raum für die Ausschank benutzt, im Laufe der Jahrzehnte adaptierten die beiden aber das gesamte Haus und den wunderschönen Innenhof für den Heurigenbetrieb. 

Die nächste Generation wächst heran

Zehn Jahre nach ihrer Heirat durften sich Joschi und Hanni über die Geburt ihres Sohnes Josef und ein Jahr später über die Geburt von Sohn Bernhard freuen. Beide unterstützten ebenfalls schon bald die Eltern im landwirtschaftlichen Betrieb und beim Heurigen. Sein Wissen rund um den Weinbau, die Ackerwirtschaft und seine Liebe zur Natur gab Joschi auch an seine Söhne weiter.

Bis 2013 war die Hauptstraße 18  als “Holzer-Heuriger” weit über die Leobendorfer Ortsgrenzen hinaus bekannt und bei den Gästen beliebt. Joschi blieb auch beim Wein immer seinen Grundsätzen treu: Ein ehrliches Produkt, mit viel Handarbeit erzeugt und ohne Firlefanz. So verbrachte er Jahr für Jahr unzählige Stunden im Weingarten, im Weinkeller und natürlich als Landwirt auf den Feldern.

Joschi war auch Teil des “neuen Kapitels”

Selbst auch dann noch, als Bernhard gemeinsam mit Stephi mit dem Neubau des Weinkellers und der Buschenschank in den Weinbergen ein neues Kapitel in der Familiengeschichte aufschlug. Er sah mit großer Zufriedenheit, wie die nächste Generation den Betrieb weiterführte und den neuen Standort eröffnete. Da er bis zuletzt körperlich und geistig sehr fit war, ließ er es sich auch nicht nehmen, im Betrieb weiterhin mitzuhelfen. Mit vielen Heurigen-Gästen verband ihn natürlich eine jahrelange Freundschaft, und so sah man Joschi auch an der neuen Adresse “In Saubergen” regelmäßig mit den Gästen plaudern, was natürlich altersbedingt in den letzten Jahren abnahm. 

Wir werden uns immer wieder gerne an die “Gschichten” und “Lebensweisheiten” von Joschi erinnern. Genau, wie wir auch beim Naturprodukt Wein weiterhin sein Credo hochhalten werden und die traditionelle Arbeit und Erzeugung – mit viel Handarbeit bei Pflege und Ernte –  einen hohen Stellenwert in unserem Betrieb haben wird.