Wir schreiben Anfang Mai und dürfen uns über viel Sonnenschein und auch sehr frühlingshafte Temperaturen freuen. Dadurch hat auch die Natur riesengroße Schritte in der Entwicklung gemacht, alles blüht und die Wiesen und Bäume leuchten bereits saftig grün. Auch in den Weingärten sind die Reben in der Vegetation schon sehr weit – jedoch fällt die Entwicklung von Riede zu Riede noch recht unterschiedlich aus. Bei vielen Stöcken sind die Knospen bereits aufgebrochen und die Blätter und Gescheine in der Entfaltung, an anderen Stellen im Weingarten sieht man hingegen auch Knospen, die noch geschlossen sind. Im langjährigen Vergleich kann man aber auf jeden Fall feststellen, dass die Rebstöcke immer früher und schneller austreiben. Daher müssen wir in den nächsten Wochen immer auch auf Spätfröste aufpassen, die den zarten Trieben zusetzen könnten.

Aufmerksamkeit auf den Boden gerichtet

Im April und Mai steht in den Weingärten die besonders arbeitsintensive Zeit an. Begonnen haben wir schon mit der Unterstock- und Bodenpflege. Dazu gehört etwa auch das Mulchen des Bodens. In den jungen Weingärten – wie etwa beim neu gesetzten Cabernet Blanc in der Riede Neuberg – müssen wir auch bewässern. Denn gerade die jungen Weinstöcke sind noch nicht so tief verwurzelt, dass sie mit der aktuellen extremen Trockenheit gut zurecht kommen würden. 

Wir beobachten in den letzten Jahren bei uns in der Region immer häufiger trockene Frühjahrs- und Sommermonate. In diesem Jahr kommt noch der fehlende Niederschlag vom Winter dazu. Die Böden sind sprichwörtlich staubtrocken, und auch die kurzen Regenschauer der letzten Tage waren nur ein Tropfen auf dem heißen Stein und viel zu wenig. Daher gehört mittlerweile auch das bewässern der (jungen) Weingärten zu unserer regelmäßigen Arbeit.

Fingerspitzengefühl beim “einstricken”

Sobald die Triebe ausreichend gewachsen sind – das wird etwa Mitte Mai der Fall sein – werden sie in den Drahtrahmen eingestrickt. Eine sehr aufwändige Arbeit, bei der sehr vorsichtig gearbeitet werden muss. Im Anschluss an die Blüte und nochmals im Juni erfolgt das Ausgeizen der Blatttriebe und das Auslichten der Traubenzone.

Alles Arbeiten, die nur händisch erledigt werden können und viel Erfahrung voraussetzen. Normalerweise unterstützt uns bei der Weingartenarbeit in diesen Monaten neben unserem langjährigen Mitarbeiter Constantin noch ein Saisonarbeiter – wann er einreisen kann bzw. möchte ist aktuell noch unklar 😷